Automatische Fahrgastzählsysteme - ein Überblick
Dieser Artikel gibt eine Übersicht darüber, welche unterschiedlichen Arten von automatischen Fahrgastzählsystemen existieren. Dabei werden die Stärken und Schwächen der einzelnen Ansätze untersucht.
Veröffentlicht
Februar 26, 2021

Automatische Fahrgastzählsysteme (AFZS) sind Systeme zur automatischen Erfassung der Anzahl der Fahrgäste in Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs. Dieser Artikel soll einen Überblick über die verschiedenen Arten von automatischen Fahrgastzählsystemen geben, die es gibt. Es werden die Stärken und Schwächen der einzelnen Ansätze untersucht.
Warum die Fahrgastzählung notwendig ist
Eine gründliche Analyse der Verkehrsströme ist notwendig, um sicherzustellen, dass der öffentliche Verkehr bedarfsgerecht gestaltet wird. Bei Verbünden mit mehreren Anbietern müssen die Verbundeinnahmen gerecht auf die einzelnen Anbieter verteilt werden. Um dies zu gewährleisten, ist es gängige Praxis, in bestimmten Abständen Fahrgastbefragungen durchzuführen.
Typische Fragen, die in diesem Zusammenhang gelöst werden müssen:
- Anzahl der Personen im Fahrzeug (Auslastung)
- Fluktuation an jeder Haltestelle
- Ticket-Typ
- Eingangs- und Ausgangsort
- Alter der Passagiere
- Beruf
- Geschlecht
- Nutzung anderer Verkehrsmittel
Da solche Erhebungen über einen langen Zeitraum und in einem großen Gebiet durchgeführt werden müssen, um Schlussfolgerungen ziehen zu können, sind sie oft mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden.
Erschwerend kommt hinzu, dass selbst bei hoher Erhebungsdichte einzelne Aspekte, die nicht dauerhaft oder nur lokal auftreten, nicht erfasst werden können.
Um diese Probleme zu überwinden, wird versucht, so viele der oben genannten Punkte wie möglich automatisch und kontinuierlich zu erfassen.
Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Ansätze entwickelt, die unterschiedliche Stärken und Schwächen aufweisen.

Lösungen für die automatische Fahrgastzählung (APC)
Mit Lichtschranken an den Türen
Eine relativ einfache Möglichkeit, die Anzahl der Personen im Fahrzeug zu messen, ist der Einbau einer Lichtschranke in jeder Tür. Je nach Abweichung vom ungestörten Zustand erkennt das System, ob eine Person das Fahrzeug betritt oder verlässt. Mit Hilfe der Fluktuation pro Haltestelle kann die Gesamtzahl der Fahrgäste während einer Fahrt gemessen werden.
Die Schwäche solcher Systeme ist, dass das gleichzeitige Ein- und Aussteigen mehrerer Personen oft nicht richtig erkannt wird. Auch Fahrräder und Kinderwagen sind ein Problem, da sie von der Lichtschranke nicht erfasst werden. Hinzu kommen die zusätzlichen Kosten für die Sensorik.
Nicht zu vernachlässigen ist, dass jede falsch erfasste Ein- und Ausreise einen negativen Einfluss auf die Genauigkeit der Gesamtzahl der Personen hat. Über die Dauer einer Reise kann der Fehler stetig zunehmen.

Drucksensoren in den Sitzen
Eine alternative Möglichkeit zur Messung der Belegung ist die Verwendung von Drucksensoren in den Sitzen. Wenn ein Sitz besetzt ist, sendet der Sensor im Inneren ein Signal an das zugehörige Steuergerät.
Der Nachteil dieser Methode ist, dass nur die Sitzplatzbelegung berücksichtigt wird. Gerade in den Hauptverkehrszeiten steht aber oft ein großer Teil der Fahrgäste. Außerdem sind die Kosten für ein solches System relativ hoch, da jeder Sitz mit einem Sensor ausgestattet werden muss.
Zuggewicht
Jede Person erhöht das Gesamtgewicht des Zuges. Die Messung des Gesamtgewichts des Zuges und der Abzug des Leergewichts ergibt eine grobe Schätzung der Zugauslastung.
Messung der Funksignale
Die meisten Menschen tragen elektrische Geräte wie Smartphones bei sich, die Signale wie WLAN, Bluetooth oder LTE aussenden. Durch die Messung dieser Signale können Sie auf die Anzahl der Personen im Fahrzeug schließen.
Manche Menschen tragen jedoch mehrere oder gar keine elektronischen Geräte bei sich, was die Zählgenauigkeit verringert.
Ticket-Apps
Apps zum Kauf von Fahrkarten auf den Smartphones der Fahrgäste können als Informationsquelle für die Fahrgastzählung genutzt werden. In ländlichen Gebieten und in Tunneln können die Internetverbindung und die GPS-Ortung jedoch schlecht oder verzerrt sein, was die Messung der Auslastung einzelner Fahrzeuge erschwert. Solange es noch einen analogen Fahrkartenverkauf gibt, liefern Fahrkarten-Apps nur Teilinformationen.

An Eingängen und Ausgängen mit Zahlungsschranken
Zahlungssysteme wie das in der Abbildung unten können die Anzahl der Personen im Netz erfassen. Eindeutige Identifikationsnummern auf den Zahlungskarten können auch die Herkunft und das Ziel jedes Fahrgastes erfassen.
Für ein solches Konzept muss jeder Ein- und Ausgang des Netzes mit entsprechenden Bezahlschranken ausgestattet werden, was einen entsprechend hohen finanziellen Aufwand bedeutet. Darüber hinaus muss sichergestellt werden, dass die Bezahlschranken im Notfall die Fahrgäste nicht am Verlassen der Gebäude hindern. Dies kann sogar bauliche Maßnahmen erfordern.
Ein weiterer Nachteil eines solchen Ansatzes ist, dass die Auslastung der einzelnen Fahrzeuge nicht erfasst wird.

An Eingängen und Ausgängen mit Sicherheitskameras
Der Zu- und Abfluss in das Netz kann auch mit Sicherheitskameras gemessen werden. Dieser Ansatz kann den Weg der Fahrgäste nicht erfassen, ist aber einfacher und schneller umzusetzen als der Einsatz von Bezahlschranken.
Mit Kameras in den Türen
Kamerasysteme in Türen werden in der Regel in der Mitte der Tür installiert und erfassen den Eingangsbereich von oben. Mit moderner Bildverarbeitung wird erkannt, ob eine Person das Fahrzeug betritt oder verlässt.

Sicherheitskameras in Fahrzeugen
In vielen Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs sind aus Sicherheitsgründen bereits Kameras installiert. Neben der Verwendung als Beweismittel bei Straftaten und deren Verhinderung können die Aufnahmen auch zur Auswertung der Fahrzeugauslastung genutzt werden.
Im Gegensatz zu Kameras in Türen, die das Ein- und Aussteigen von Personen messen, wird die Anzahl der Personen im Fahrzeug direkt erfasst. Dies hat den Vorteil, dass sich Messfehler im Laufe der Zeit nicht ansammeln.

3D-Sensoren oder Stereokameras in Türen
Spezielle 3D-Sensoren oder Stereokameras in den Türen liefern zusätzliche Informationen über die Körpergröße von Personen. Diese zusätzlichen Informationen sollen die Robustheit und Genauigkeit erhöhen, sind jedoch mit deutlich höheren Kosten verbunden als einfache Sicherheitskameras.
Der Ansatz von Isarsoft
Der Ansatz von Isarsoft besteht darin, die Sensorkosten durch den Einsatz von Sicherheitskameras niedrig zu halten. Die Isarsoft-Software basiert auf künstlicher Intelligenz, die das menschliche Sehvermögen nachahmt. Auf diese Weise kann eine hohe Genauigkeit erreicht werden, ohne teure 3D-Sensoren zu verwenden.
Vorhandene Kameras können unabhängig von ihrer Positionierung genutzt werden, indem ein zusätzliches Rechengerät entweder im Fahrzeug, in einem Rechenzentrum vor Ort oder durch die Nutzung der Rechenkapazität der Isarsoft cloud installiert wird.
Isarsoft unterstützt auch Kamerahersteller, um die Berechnung direkt auf der Kamera durchzuführen. Neben der Personenzählung erkennen die Isarsoft-Algorithmen auch andere Objekte wie Fahrräder und Züge, die für den öffentlichen Verkehr relevant sind.
Wenn Sie Fragen dazu haben, welcher Ansatz für Sie am besten geeignet ist, können Sie sich gerne an uns wenden. Unsere erfahrenen Berater versorgen Sie gerne mit maßgeschneiderten Informationen für Ihre Anwendung.
Ausführlichere Informationen über den Isarsoft-Ansatz finden Sie in den Artikeln Fahrgastzählung in Bussen und Fahrgastzählung in Zügen.
Die Videoanalyse hilft nicht nur bei der Messung von Personenströmen, sondern kann auch die Sicherheit verbessern. In dem Artikel darüber, wie Videoanalyse die Sicherheit an Bahnsteigen verbessert, bieten wir ausführlichere Informationen zu den Sicherheitsaspekten der Videoanalyse.
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